Neueste Zeit.
65
c)
a)
Vorwärtsbewegung Blüchers. (Wartenburg.)
Napoleon zieht nach Leipzig.
16.—18. Okt. Völkerschlacht.
16. Okt. Möckern (York: Marmont) und Wachau (Murats Reiterangriff).
18. Okt. Entscheidung. Französische Aufstellung dreieckig: Südspitze Probstheida (Garden),
' Ostspitze Schönefeld (Blücher).
19. Okt. Eroberung Leipzigs. Flucht der Franzosen.
Schlacht bei Hanau (Bayern).
Die Verbündeten gewinnen die Rheinlinie; Holland wird frei.
2. Der Feldzug in Frankreich 1814.
Rheinübergang. (Basel, Kaub.)
Schwarzenberg und Blücher auf dem Plateau von Langres.
1814 Anf. Febr. Sieg bei la Rothiere.
Mitte Febr. Blüchers Marsch zur Marne; Aufreibung seiner einzelnen Corps.
Ende Febr. Die Verbündeten wieder auf dem Plateau von Langres.
Anf. März. Blüchers Marsch, zur Aisne. Sieg bei Laon, v
Napoleon gegen Schwarzenberg^ Niederlage bei
Arcis-sur-Aube; er zieht rheinwärts.
Vormarsch der Verbündeten, Einzug in Paris (31. März).
Napoleon gelangt bis Fontainebleau; Entsagung; Verbannung nach Elba.
Ludwig Xviii. (Bourbon) wird König. Der 1. Pariser Friede.
Wiener Kongreß. Feste und diplomatische Winkelzüge. (Metternich, Talleyrand.) Rußland will Polen, Preußen will Sachsen. — Da:
3. Die hundert Tage und der Feldzug 1815.
\
Jleypr, Gescbichtstabellen. Ii.
5
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Marmont Südspitze_Probstheida Ostspitze_Schönefeld Schwarzenberg Langres Langres März Napoleon Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Pariser_Friede
Extrahierte Ortsnamen: Wartenburg Leipzig Murats Leipzigs Hanau Bayern Holland Frankreich Rheinübergang Basel Kaub Laon Paris Fontainebleau Elba Polen Sachsen
Neueste Zeit.
61
Franzosen; weiteres Ziel: Herrschaft in ganz Europa, bis Asien.
1805 Der 3. Koalitionskrieg. (Österreich, Rußland.
England.)
Dreikaiserschlacht bei Austerlitz.
Österreich verliert Tirol.
1806 Rheinbund. (Bayern, Württemberg, Sachsen
als Königreiche; ferner Louis Napoleon König von Holland; etwas später Königreich Westfalen unter Jeröme [Kassel].)
Franz Ii. legt die deutsche Kaiserwürde nieder. (Franz I. von Österreich.)
1806 Krieg mit Preußen. Jena und Auerstädt.
1807 Der 4. Koalitionskrieg. (Preußen, Rußland —
England.)
Friede zu Tilsit. Freundschaft Napoleons und Alexanders.
Kontinentalsperre gegen England.
1808 In Spanien ist Joseph Bonaparte König. Yolksaufstand in Spanien, vorübergehend durch
Napoleon persönlich bewältigt. Erneuerung des Aufstandes, unterstützt durch England (Wellington).
1809 Erregung und Erhebungen in Deutschland.
(Schill—berlin, Stralsund; Herzog von Braunschweig—böhmen, Wesermündung; Andreas Hofer—tirol.)
Kriegserklärung Österreichs.
Aspern (Erzh. Karls Sieg), Wagram.
Tirol wird preisgegeben (Hofers Tod); Erzherzogin Maria Luise wird Napoleons Gemahlin.
1810 Holland, die Nordseeküste, das Travegebiet
kommen zu Frankreich. Größte Ausdehnung des Empire.
1812 Russischer Feldzug — die Krisis.
Siege der großen Armee bei Smolensk und Borodino.
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Extrahierte Personennamen: Louis_Napoleon_König Napoleon Franz_Ii Franz Franz_I._von_Österreich Franz_I. Napoleons Alexanders Joseph_Bonaparte_König Napoleon Andreas_Hofer—tirol. Karls Wagram Hofers Maria_Luise Maria Napoleons Borodino
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien England Rheinbund Bayern Württemberg Sachsen Holland Westfalen Jena Rußland England Tilsit Napoleons Alexanders England Spanien Spanien England Wellington Deutschland Stralsund Aspern Karls Napoleons Holland Frankreich Smolensk
64
Neueste Zeit.
3. Erneuerung des geistigen Lebens durch Wilhelm von Humboldt. (Schillers Freund, grofser Gelehrter, Direktor der Kultusangelegenheiten.)
Besserung des Schulunterrichtes; Gründung der Universität zu Berlin.
Hebung des religiösen und des patriotischen Sinnes. (Schleiermacher, Fichte, der Dichter Heinrich von Kleist.)
Iv. Die 5. Koalition — die Befreiungskriege.
Vorzeichen und Vorbereitungen:
1812 im Dez. York schliefst mit den Russen die
Konvention von Tauroggen. (Neutralität für das preufsische Corps.) Seine Absetzung.
1813 im Jan. Friedrich Wilhelm Iii. geht nach
Breslau. Aufruf zur Bildung von Freiwilligencorps. Vertrag mit Rußland; — überdies Spanien, Schweden und England in Waffen, im März: Stiftung des „eisernen Kreuzes“.
Aufruf: „An Mein Volk“.
Allgemeine Begeisterung. (E. M. Arndt, Th.
Körner, Schenkendorf.)
Die Franzosen gehen bis zur Elbe zurück.
Neue Rüstungen Napoleons.
1. Der Feldzug in Deutschland 1813.
a) 1813 Mai: Grofs-Görschen und Bautzen.
Juni—aug.: Waffenstillstand. (Österreich vermittelt, tritt dann dem Bunde bei.)
b) Aufstellung:
Böhmische oder Hauptarmee (Schwarzenberg, f 3 Monarchen) nordwärts Prag.
Schlesisches Heer (Blücher) westlich von Breslau. . Nordarmee (Bernadotte, Bülow) südlich Berlin. . In der Mitte: Napoleon um Dresden.
23. Aug. Grofsbeeren. 26. Aug. Katzbach. ..
26./27. Aug. Dresden. 29./30. Aug. Kulm, .i 6. Sept. Dennewitz.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Schillers Schleiermacher Heinrich_von_Kleist Heinrich Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Arndt Napoleons Schwarzenberg Schlesisches Bernadotte Napoleon Dennewitz
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Breslau Spanien Schweden England Napoleons Deutschland Bautzen Breslau Bülow Berlin Dresden Dresden Kulm
66
Neueste Zeit.
Rückkehr Napoleons.
Blücher und Wellington (der Sieger in Spanien) stehen in den Niederlanden.
1815 16. Juni: Neys Kampf bei Quatrebras, Napoleons Sieg bei Ligny.
18. Junr^Tbtetle-Atliance (Waterloo). Gefangennahme Napoleons (St. Helena). Rückkehr Ludwigs Xviii. Der 2. Pariser Friede. Beendigung des Wiener Kongresses: Polen bleibt geteilt, halb Sachsen fällt an Preußen,
— Bildung des deutschen Bundes. (38 Staaten — ohne Kaiser; Preußen und Österreich = Rivalen. Bundestag in Frankfurt a. M.) — Wilhelm von Oranien König der vereinigten
!Ui ! Niederlande. — 5 Grofsmächte in Europa.
B. Das neunzehnte Jahrhundert.
Vorbemerkung: Zeichen der Zeit: auf
politischem Gebiete Streben nach Verfassungsstaaten und Zusammenschlufs nach Nationen;
— auf geistigem Gebiete: Beachtung des geschichtlich und natürlich Gewordenen; Entwickelung der Geschichtsschreibung und besonders der Naturwissenschaften; — auf wirtschaftlichem Gebiete: Umschwung im Gewerbe, Verkehr und Handel; Hervortreten des vierten Standes.
1815—1830 i. Europa unterdem Einflufs der heiligen Allianz.
Die heilige Allianz. Alexander I. f 1825, Franz I. f 1835, Friedrich Wilhelm Iii. — Einflufs des österreichischen Staatskanzlers Metternich. (Vertreter des Absolutismus; mit Napoleons Sturz hält er die neuen Ideeen für beseitigt.)
Enttäuschung, Unzufriedenheit in Deutschland. (Nur Sachsen-Weimar, Bayern, Baden u. a. erhalten Verfassung.)
Y'msl
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Neys Napoleons Napoleons Helena) Ludwigs_Xviii Ludwigs Pariser_Friede Wilhelm Alexander_I. Franz_I. Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Metternich Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Wellington Spanien Niederlanden Napoleons_Sieg Napoleons Sachsen Frankfurt_a._M. Niederlande Europa Europa Deutschland Sachsen-Weimar Bayern Baden
Neueste Zeit.
Provinzialverwaltung; das Gefühl der Zusammengehörigkeit erwacht.
Der Ausbau der Verfassung nach Steins Plänen wird aufgegeben; nur 1823 Einrichtung von Provinzialständen.
Evangelische Union (1817).
Hebung des Ackerbaus, der Industrie (Maschinen). — Berlin 1840: 300 000 Einw.
1828—1834. Zollverein (erst mit kleineren, dann mit den sächsischen und den süddeutschen Staaten) zur Beseitigung der Zollschranken im Innern und zu einheitlichem Verhalten nach aufsen. — Anfang der nationalen Einigung unter Preußens Führung
Geistige Bestrebungen: Trotz geringer Mittel sorgt der König für die Kunst.
Schinkel baut im Anschlufs an griechische Vorbilder in Berlin die Neue Wache, das Schauspielhaus, das Alte Museum (1830 eröffnet). Gotisch ist das Kreuzbergdenkmal.
Rauch schafft die Gestalt der schlummernden Königin Luise (im Mausoleum zu Charlottenburg), später die des Königs; ferner Feldherren der Befreiungskriege auf dem Opernplatze (Blücher, York etc.); nach 1840: Das Denkmal Friedrich des Grofsen.
Die Geschichte (das Studium des Mittelalters, die ersten Werke Leopolds von Ranke) und die Naturwissenschaft (Alexander von Humboldt).
Umwälzungen in politischer und wirtschaftlicher Beziehung.
a) Die Revolutionsjahre 1830 und 1848.
1830 Julirevolution in Paris. Die Truppen sind unzuverlässig. Karl X. (Bourbon) flieht.
Folgen: Belgien löst sich von Holland los (Leopold I. von Koburg); Braunschweig (Herzog Wilhelm — 1885), Kurhessen, Sachsen, Hannover erhalten Verfassungen. Nur Kaiser
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Extrahierte Personennamen: Schinkel Luise Friedrich Friedrich Leopolds Ranke Alexander_von_Humboldt Alexander Karl_X Karl Leopold_I._von_Koburg Leopold_I. Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Berlin Charlottenburg Paris Belgien Holland Braunschweig Kurhessen Sachsen Hannover
177
§. 157. Napoleons Sturz.
land, das nördliche Westphalen, Berg, Ostfriesland, Oldenburg und die
Hansestädte mit Frankreich und stand so — da die übrigen Staaten in
Abhängigkeit von ihm waren — auf dem Gipfel feiner Macht.
5. Napoleons Sturz und Neuordnung der europäischen Staatenverhältnistc.
§. 157. Aber Napoleon's despotische Willkühr, mit der er nach
Innen und Außen schaltete, machte seine Herrschaft beni französischen
Volke drückend und bei den abhängigen Völkern gefürchtet und verhaßt.
Von seiner Herrschsucht getrieben, gedachte er 1812 auch noch Rußland
zu unterjochen, dessen Herrscher Alexander sich von der Kontinental-
sperre losgesagt und die Räumung Preußens von französischen Truppen
verlangt hatte.
Mit einem Heer von mehr als einer halben Million Krieger, zu wel-
chem fast alle europäischen Länder ihre Contingente stellen mußten, brach
Napoleon in Rußland ein, und drang nach Besiegung des starken Wi-
derstandes der Russen bei Smolensk und nach der Schlacht an der
Moskwa bis nach Moskau vor, und schien so schon Herr des Czaren-
reichs zu seyn. Aber — da „wandll sichs!" — Der Brand v o n
Moskau, das die Russen selbst anzündeten, zwang Napoleon zum
Rückzug, auf welchem Frost, Hunger und Feindesschwert sein stolzes
Heer aufrieb, und Marschall Ney nur die Trümmer desselben retten
konnte, während Napoleon nach Frankreich vorauseilte.
Schon während des französischen Rückzugs hatte der preußische General
von Jork mit den Russen einen Neutralitätsvertrag geschlossen, und als
Napoleon deshalb aufs Neue Preußen den Krieg erklärte, rief Friedrich
Wilhelm Iii. sein Volk zu freiwilliger Bewaffnung auf, das sich 1813
begeistert erhob, und so die Befreiung Deutschlands vom fran-
zösischen Joche herbeiführte.
Nach einigen Vortheilen, die Napoleon mit neuen Heeren errang,
erzwang er zwar einen Waffenstillstand; als aber auch Schweden und
Oesterreich dem Bunde Preußens mit Rußland beitraten, wurden die
Franzosen bei Großbeeren, an der Katzbach, bei Culm und bei
Dennewitz geschlagen, Blücher gieng über die Elbe, und nach dem
Beitritt Bayerns und Württembergs kam es zur Schlacht bei Leipzig 1813
zwischen dem 16. und 18. Oktober, welche Frankreichs Herrschaft über
Deutschland vernichtete. Napoleon floh über den Rhein, der Rhein-
bund löste sich aus, Wellington rückte nach seinem Sieg bei
Vittoria von Spanien her in Frankreich ein, und die Heere der Ver-
bündeten drangen unter Schwarzenberg und Blücher den 1. Januar 1814
über den Rhein. Nach den Siegen bei Brienne, Laon und Arcis
zogen sie siegreich in Paris ein; Napoleon wurde abgesetzt und nach
Leitfaden der Weltgeschichte. 12
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Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Napoleon Schwarzenberg Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Ostfriesland Oldenburg Frankreich Smolensk Moskwa Moskau Moskau Frankreich Deutschlands Oesterreich Bayerns Leipzig Frankreichs Deutschland Rhein Wellington Spanien Frankreich Rhein Laon Paris
Kap. 160. Schlacht bei Leipzig. Die Verbndeten in Frankreich. 197
zu den Sammelpltzen; wer Alters oder Geschlechts halber die Waffen nicht führen konnte, opferte Hab und Gut der groen deutschen Vaterlandssache.
Schon hatten die Russen die Franzosen aus Preußen verdrngt und sich mit den preuischen Waffen vereinigt, und auch die Schweden sich dem Bndni zur Demthigung Napoleon's angeschlossen, als dieser mit einem neuen Heere in Deutschland erschien, und bei Grogrschen (oder Ltzen, 2. Mai 1813) einen Vortheil der die Verbndeten gewann, so da sie sich hinter die Elbe zurckzogen; hierauf bemchtigte er sich Dresdens und zwang den König von Sachsen sich ihm anzuschlieen.
Bald aber erkannte Napoleon, da er es nicht mit den Regierungen allein, sondern mit dem deutschen Volke zu thun habe, und verschaffte sich unter Oesterreichs Vermittelung einen Waffenstillstand, den alle deutsche Herzen mit Trauer vernahmen, ohne zu ahnen, da er der guten Sache dienen mute; denn während dieses Waffenstillstandes erklrte sich nicht nur England fr die Verbndeten, sondern auch Oesterreich erklrte sich fr die deutsche Sache, und nach abgelaufenem Waffenstillstnde sah sich Napoleon bei Dresden von drei Heeren der Verbndeten unter Schwarzen-berg, Blcher und dem Kronprinzen von Schweden, zusammen 500,000 Mann, umstellt.
Zwar schlug er den sterreichischen Fürsten Schwarzenberg in einer Haupt-schleicht bei Dre sden (26. 27. Aug.); alsabervlow bei Grob eeren (23. Aug.), Blcher an der Katzbach (26. Aug.), Kleist und die Russen bei Culm (30. Aug.), desgleichen abermals Blow bei Bennewitz (6. Sept.)
rasche Siege erfochten, und Schwarzenberg das Erzgebirg berschritt, Blcher aber (durch Jork's Sieg bei Wartenburg) den Elbbergang erzwang und sich mit der vom Kronprinzen von Schweden befehligten Nordarmee ver-einigte, Bennigsen sogar auf Dresden losgieng: da zog Napoleon seine Streitkrfte um Leipzig zusammen, wo sodann die groe Vlkerschlacht vom 16. bis 18. October geschlagen wurde, welche der Herrschaft Na-poleon's der Deutschland mit einem Mal ein Ende machte und die deutschen Völker wieder zu Einem Brudervolk vereinigte; denn auch Bayern war der nationalen Sache endlich beigetreten und ein Theil der schsischen Truppen zu den Verbndeten bergegangen.
Napoleon floh mit dem Rest seines Heeres, nach vergeblichem Versuche Wrede's, ihn bei Hanau aufzuhalten, der den Rhein nach Frankreich, wo er sogleich wieder rstete.
Die Verbndeten boten ihm nun den Frieden mit der Rheingrcnze an. Er nahm ihn an; weil er aber in seinen Rstungen fortfuhr, so fate man den Entschlu, ihn in Frankreich selbst zu bekmpfen.
(3.) Nachdem inzwischen die Rckkehr der vertriebenen deutschen Fürsten in ihre Lnder, die Rckeroberung der meisten deutschen Festungen, die Auf-lsung des Rheinbundes und die Befreiung Hollands erfolgt war, berschritten die verbndeten Heere in der Neujahrsnacht bei -Mannheim, Caub und Coblenz den Rhein und rckten in Frankreich ein. Den ersten Sieg erfocht Bl- icis che* der Napoleon bei La Rothiere (1. Febr.), worauf er, die Marne hinab,
rastlos gegen Paris vordrngte, in der Meinung, das deutsche Hauptheer unter Schwarzenberg begleite seinen Marsch. Aber Schwarzenberg war zgernd stehen geblieben; daher war Blcher's Flanke ungedeckt. Die benutzte Napoleon und brachte den vier Corps Blcher's an vier auf einander folgenden
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Oesterreichs Napoleon Schwarzenberg Bennewitz Schwarzenberg Napoleon Napoleon Napoleon Schwarzenberg Schwarzenberg Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Frankreich Schweden Deutschland Dresdens Sachsen England Oesterreich Dresden Schweden Wartenburg Schweden Dresden Leipzig Deutschland Hanau Rhein Frankreich Rheingrcnze Frankreich Hollands -Mannheim Coblenz Rhein Frankreich La_Rothiere Paris
198 Kap. 160. Wiener Congre. Schlacht 6. Waterloo. Neuordnung Deutschlands.
Tagen (10.-14. Febr.) schwere Verluste bei. Aber Blcher sammelte rasch wieder seine gesprengten Truppen und marschirte, nachdem er die Truppen Blow's an sich gezogen, weiter auf Paris los. Umsonst warf sich Napoleon wieder auf ihn; er ward bei Laon (10. Mrz) von Blcher geschlagen. Ver-gebens versuchte er die Hauptarmee aufzuhalten; bei Ar eis sur Aube (20. Mrz) ward er von Schwarzenberg zurckgeworfen. Den letzten Wider-stand der Franzosen brach Blcher durch seinen Sieg bei La Fsre Cham-penoise der Napoleon's Generale. Am 30. Mrz erstrmte Blcher den Montmartre, und am 31. zogen die Verbndeten in Paris ein.
Hierauf erfolgte die Absetzung Napoleon's und seine Verweisung nach der Insel Elba, die Wiedereinsetzung derbourbonen mit Ludwig Xviii., der Frankreich durch die Charte eine neue Verfassung gab. Im Pariser Frieden wurde Frankreich auf die Grenzen von 1792 beschrnkt.
Whrend aber die Monarchen Europa's auf dem Miener Congre mit der Neuordnung der europischen Verhltnisse beschftigt waren, und dabei der die polnische und schsische Frage uneinig wurden, in Frankreich aber die antibourbonischen Parteien Unzufriedenheit mit der Regierung Ludwig's Xviii. erregten, verlie Napoleon pltzlich Elba und kehrte nach Frankreich zurck (1. Mrz 1815), wo ihn das Heer mit Begeisterung empfieng und ihm zur Wiederherstellung des Kaiserthums verhalf.
Doch, von den europischen Mchten in die Acht erklrt, mute er durch 1815 Wellington^ und Blcher's Sieg bei Waterloo nach hundert Tagen seine Herrschaft abermals aufgeben. Vom Schlachtfeld nach Paris zurckge-kehrt, entsagte er zu Gunsten seines Sohnes und entfloh bei der Annherung der Verbndeten nach Rochefort, wo er sich in den Schutz der Englnder begab, die ihn aber nach dem Beschlsse der Verbndeten als Europa's Gefangenen nach St. Helena brachten, wo er nach sechs Jahren starb (5. Mai 1821).
In dem zweiten Pariser Frieden wurde Frankreich auf die Grenzen von 1790 beschrnkt, mute 700 Mill. Fr. Kriegsentschdigung zahlen und ein Bundesheer in sieben Grenzfestungen aufnehmen. Ludwig Xviii. (18151824) wurde wieder eingesetzt und die Familie Bonaparte bei Todesstrafe aus Frankreich verbannt.
Die Wiener Congreacte setzte die neuen Staatenverhltnisse fest, wiewohl in Bezug auf Deutschland in einer Weise, die den Vaterlandsfreunden nicht gefallen konnte, welche gerne Lothringen und das Elsa mit Straburg wieder mit Deutschland vereinigt ge-sehen und Preußen einen Antheil an der Nordsee (durch Ostfriesland) gegnnt htten, zumal es am meisten zur Befreiung Deutschlands beigetragen hatte.
Oesterreich, Preußen, Hannover, Bayern und Hessen erhielten Ln-derzu wachs; Oesterreich: das lombardisch-venetianische Knigreich, Tirol, Salzburg, Galizien; Preußen: Posen, Pommern, Westphalen, Neufchatel, die Rheinprovinz und einen Theil Sachsens; Ansbach und Bayreuth kamen an Bayern, Ostfriesland an Hannover. Weimar, Oldenburg und die beiden Mecklenburg wurden zu Groherz o g thme r n erhoben, Frankfurt a. M., Hamburg, Bremen, Lbeck als freie Städte belassen und smmtliche 38 deutsche Staaten Deutschlands in den deutschen Bund vereinigt, der durch den Bundestag zu Frankfurt unter Oesterreichs Vorsitz reprsentirt wurde, eine Einrichtung, die freilich das deutsche Volk nicht befriedigte, da sie mehr die Schwche und Zerrissenheit, als die Einheit und Kraft Deutschlands darstellte und frderte, und dehalb, fo lange sie bestand, die Quelle der Unzufriedenheit und aufstndischer Bewegungen des deutschen Volkes war. Ein Theil Polens wurde zum Knigreich erhoben und der Herrschaft Rulands unterstellt; Belgien und Holland zu einem Knigreich der Niederlande verbunden, Neapel an die Bourbonen zurckgegeben, Sardinien mit Savoyen und Genua vergrert.
In den Friedensjahren suchte König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen,
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Paris Laon Paris Elba Frankreich Frankreich Frankreich Elba Frankreich Paris Frankreich Frankreich Deutschland Lothringen Deutschland Nordsee Ostfriesland Deutschlands Oesterreich Hannover Bayern Hessen Oesterreich Salzburg Galizien Pommern Westphalen Sachsens Ostfriesland Hannover Weimar Oldenburg Frankfurt_a._M. Hamburg Bremen Deutschlands Frankfurt Deutschlands Belgien Holland Niederlande Neapel Sardinien Genua
214 Kap. 171. Deutscher Krieg.
sprchen des Augustenburgers Folge zu geben, so viele Stimmen sich auch fr ihn erhoben; vielmehr suchte es das Zustandekommen eines souvernen Mittelstaats zu verhindern und den mglichst engen Anschlu der fr die Entwicklung der preuischen Seemacht fo wichtigen Elbherzogthmer an Preußen zu erreichen. Die Einsprache des Bundes war leicht beseitigt; nicht fo das Widerstreben Oesterreichs-. Indem dieses dem annexioniftifchen Vorgehen Preuens widerstand, wurde das Verhltni der beiden Gromchte in bedenklicher Weise gespannt. Doch wurde ein Bruch noch verhtet durch die sog. Gasteiner Convention (14. August 1865), in Folge deren die Verwaltung Holsteins auf den Kaiser von Oesterreich, die von Schleswig auf den König von Preußen bergieng, und Oesterreich feine Rechte auf Lauen-brg gegen 21/2 Mill. Thaler an Preußen abtrat. Aber dieser Vertrag schob den Bruch nur hinaus. Die von der sterreichischen Verwaltung in Holstein zugelassene Massenversammlung in Altona (23. Januar 1866) schrte die Feindseligkeiten von neuem an. Die Concentrirung sterreichischer Truppen an der schleichen und schsischen Grenze brachte die Angelegenheit in ein kriegerisches Stadium. Der preuische Antrag am Bund auf Berufung einer aus directen Wahlen hervorgehenden Versammlung zum Zweck der Bundes-reform, die den Gasteiner Vertrag verletzende Berufung der holsteinischen Stnde durch Oesterreich und das darauf folgende Einrcken preuischer Truppen in Holstein zur Wiederherstellung des Kondominats machte den Krieg unvermeidlich, und der von der Mehrzahl der Bundesglieder ange-nommene sterreichische Antrag auf Mobilisirung gegen Preußen (11/14. Juni) brachte den Krieg vollends zum Ausbruch. Hiermit war der deutsche Bund sactifch aufgelst.
lieber die Zukunft Deutschlands sollte das Schwert entscheiden.
Aus Seite Oesterreichs standen die bedeutendsten Mittelstaaten: Sachsen, Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau, Hessen-Cassel und Hannover. Doch mute Oesterreich seine Streitkrfte theilen, da Italien, als Bundesgenosse Preuens, die sterreichische Stellung in Venetien bedrohte, um dieses Land endlich von fter-reichischer Herrschaft zu befreien. Die deutschen Bundestruppen, d. h. das bayerische Heer und das 8. Bundesarmeecorps nahmen ihre Aufstellung bei Schweinfurt und Frankfurt. Die sterreichische Nordarmee, der sich die Sachsen angeschlossen hatten, stand unter dem Oberbefehl desfzm.benedek in Bhmen an der schleichen Grenze.
(2.) Ungesumt schritt Preußen zur kriegerischen Action, welche von dem Kriegsminister v. Roon und dem Chef des Generalstabs v. Moltke treff-lich vorbereitet war, und lie feine Armeen in Sachsen, Hannover und Heffen-Kaffel einrcken. Bis zum 19. Juni hatte der General der Main-armee Vogel von Falckenstein Heffen-Kaffel, bis zum 22. Juni auch Hannover befetzt. Der von den Ereignissen berraschte König von Han-notier wollte sich zu den verbndeten Bundestruppen durchschlagen, capitis lirte aber nach der Schlacht bei Langensalza (27. Juni) und mute sein Land meiden.
Inzwischen war auch ganz Sachsen von den Preußen besetzt worden (20. Juni). Auf drei Punkten berschritten die preuischen Armeen (unter General Herwarth von Bittenfeld, dem Prinzen Friedrich Karl und dem Kronprinzen von Preußen) von Sachsen und Schlesien aus die bhmische Grenze und erreichten nach zahlreichen, blutigen Gefechten mit den Oesterreichern (bei Turnau und Podol am 26., bei Nachod 27., Mnchen-
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Extrahierte Personennamen: August Herwarth_von_Bittenfeld Friedrich_Karl Friedrich Karl
Kap. 171. Deutscher Krieg. Oesterreichisch-ital. Krieg. Prager Friede. 215
grtz, Trautenau (Soor), Skalitz 28. Juni) glcklich ihre Vereinigung bei Gitschin (29.) Sodann rckte die ganze Heeresmacht gegen die Festung Kniggrtz, vor welcher sich die sterreichische Nordarmee concentrirt hatte, und hier erfolgte unter der persnlichen Leitung des Knigs von Preußen am 8. Juli 1866 die mrderische Schlacht bei Kniggrh (oder Sadowa), in welcher die sterreichische Armee von den Preußen vollstndig niedergeschmettert wurde. Um seine in Venetien kmpfenden Truppen herbeiziehen und gegen Preußen verwenden ju knnen, schenkte der Kaiser von Oesterreich Venetien an den Kaiser Napoleon; aber noch ehe die Sdarmee auf dem nrdlichen Kriegs-schauplatz erschien, waren die Preußen, in unaufhaltsamem Siegeslauf bis in die Nhe Wiens vorgedrungen (18. Juli). Da entschlo sich der Kaiser von Oesterreich zum Frieden, welcher am 23. August in Prag zu Stande kam.
(3.) Unterdessen hatte die Mainarmee sich zwischen die beiden Bundes-Heere geworfen, und erst die Bayern bei Dermbach (4. Juli), Kissingen und Hammel brg (10. Juli) dann auch das 8. Bundescorps bei Laufach (13. Juli) und Aschaffenburg (14. Juli) geschlagen, so da General Falckenstein ohne Widerstand in das preisgegebene Frankfurt ein-ziehen (16. Juli) und Nassau und Oberhessen besetzen konnte. Nach kurzer Rast warf die siegreiche Mainarmee die nun vereinigten Bundestruppen durch mehrere Gefechte zwischen Tauber und Main (24.-26. Juli) hinter den Main zurck, und neu formirte preuische Corps waren bis Nrnberg und Mannheim vorgedrungen, als der Friede geschlossen wurde.
Zwischen Italien und Oesterreich kam es erst am 12. August zum Waffenstillstand. Hier auf dem sdlichen Kriegsschauplatz hatten die Oesterreicher trotz der lieber macht des Feindes den Sieg bei Custom (24. Juni) erfochten. Aber als ihre Streit-krfte nach der Session Venetiens an den Kaiser Napoleon der brigens dieses An-erbieten nur unter der Bedingung annahm, nicht nur mit Italien, sondern auch zwi-schert Oesterreich und Preußen einen Frieden vermitteln zu drfen geschwcht waren, hatten die Italiener bei fortgesetzter Actiort etwas mehr Glck, bekamen aber in der Seeschlacht bei Lissa (20. Juli) noch einmal die Ueberlegenheit Oesterreichs in nach-drcklicher Weise zu fhlen. Noch vor Schlu des Jahres trat der Kaiser Napoleon Venetien an Italien ab.
Durch den Krager Brieden (23. August) schied Oesterreich definitiv aus Deutschland aus, ^anerkannte den zu grndenden Norddeutschen Bund und willigte in die Anncx-on von Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und Franlsurt durch Preußen, das hierdurch zu einem Gesammt-Areal von 6387 O.-M. mit 23,800,000 Einwohner gelangte. Bayern, Wrttemberg, Baden und Darmstadt muten Kriegskosten zahlen, traten aber zugleich mit Preußen in ein Schutz- und Trutzbndni.
Kap. 172. Der norddeutsche Bund und die sddeutschen Staaten.
(!) Aasch, wie das Werk des Kriegs, frderte Preußen auch das Werk des Friedens, fr das Graf Bismarck alles aufs umsichtigste vorbereitet hatte. Vor allem auf Ordnung der eigenen Angelegenheiten bedacht, brachte die Re-gierung zunchst den bisherigen Konflikt mit der Landesvertretung durch weises Entgegenkommen zum Abschlu, und dehnte dann, nachdem sie die Genehmigung der Heeresreorganisation erhalten hatte, die bewhrten altpreu-ischen Militreinrichtungen auf die annectirten Landestheile aus.
Dann gieng sie an die Neugestaltung Deutschlands durch Grndung des norddeutschen Bundes. Nachdem der Eintritt Sachsens und Oberhessens in
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Extrahierte Personennamen: Napoleon August August Napoleon Lissa Napoleon August Bismarck
Extrahierte Ortsnamen: Skalitz Venetien Oesterreich_Venetien Wiens Oesterreich Prag Mainarmee Dermbach Aschaffenburg Frankfurt Nassau Oberhessen Tauber Main Main Nrnberg Mannheim Italien Oesterreich Italien Oesterreich Oesterreichs Venetien Italien Oesterreich Deutschland Schleswig-Holstein Hannover Kurhessen Nassau Wrttemberg Baden Darmstadt Deutschlands Sachsens